Soziale Gruppenarbeit nach § 29 SGB VIII


Die Soziale Gruppenarbeit richtet sich an Kinder und Jugendliche, für die ein handlungsorientiertes und reflexionsreiches Hilfsangebot in einem kleinen Gruppensetting angezeigt ist. Kleine Gruppen bis zu sechs TeilnehmerInnen werden von zwei pädagogischen Fachkräften betreut. Somit entsteht in mehrfacher Hinsicht ein dichtes Lernfeld.

 

Soziale Kompetenzen werden in der Gruppe trainiert und gefordert, die Spiegelung und Reflexion des eigenen Verhaltens erfolgt unmittelbar und an der individuellen Problemlage und den gesetzten Zielen wird mit der zuständigen PädagogIn in Einzelstunden gearbeitet. Hinzu kommt die regelmäßige Elternarbeit und der Kontakt zur Schule.

 

 


 

Wir unterscheiden derzeit drei Formen der sozialen Gruppenarbeit:

 

  • 1. Intensive soziale Gruppenarbeit

  • 2. Sozialraumorientierte Gruppenarbeit

  • 3. Anti-Gewalt-Training

 

Zielgruppe für alle Formen:

 

Kinder und Jugendliche,

  • die bereits straffällig geworden sind,

  • mit aggressiven und oppositionellem Verhalten,

  • mit ADS/ADHS oder anderen psychiatrisch diagnostizierten Störungen,

  • Störungen des Sozialverhaltens und der Selbstwahrnehmung,

  • mit Schul und Ausbildungsproblemen,

  • die dem Personenkreis nach § 35a KJHG zu zuordnen sind.

  • Eltern, die Unterstützung, Beratung und Hilfestellung bei der Ausübung ihres Erziehungsauftrages benötigen.

 

 

 

 

 

 

1.) Intensive Soziale Gruppenarbeit

 

An zwei Gruppennachmittagen besteht bereits direkt nach der Schule, noch vor den Gruppenstunden, die Möglichkeit der Hausaufgabenhilfe in den Praxisräumen zuzüglich eines Mittagessens.

Gearbeitet wird mit handlungsorientierten Methoden, in denen Grundlagen und Erweiterungen des sozialen Lernens geschaffen werden:

 

  • Gruppe als Erfahrungsraum,

  • Interaktionsübungen,

  • erlebnispädagogische Aktionen und Reflexionen,

  • Thematisches Arbeiten,

  • Systemische Elternberatung.

 

2.) Sozialraumorientierte Gruppenarbeit

 

An einem Nachmittag in der Woche finden Gruppenstunden statt, zuzüglich zwei Stunden pro Woche für Einzeltermine, Eltern- und Schulkontakte.

Hier soll aktiv an die Rahmenbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb des Sozialraumes angeknüpft werden und Ressourcen aufgezeigt und nutzbar für die TeilnehmerInnen gemacht werden.

 

Auch hier ist die Gruppe als Erlebens- und Erfahrungsraum wichtig, sowie die Anbindungen an Freizeit- und Sportvereine und an bestehende Hilfsnetze.

In der sozialen Gruppenarbeit besteht grundsätzlich die Möglichkeit der Verknüpfung mit Elterntraining, Familienberatung und Therapie und mit erlebnispädagogischen Intensivmaßnahmen.

 

3.) Anti-Gewalt-Training

 

In einem Block von vier Monaten gibt es ein wöchentliches Training über drei Stunden. Zielgruppe sind Jugendliche im Alter von 12 – 17 Jahren, die bereits straffällig geworden oder sonst durch delinquentes Verhalten auffällig sind. Darüber hinaus gibt es eine Wochenendaktion zu Beginn des Trainings.

 

Ziel ist es, durch erlebnispädagogische, systemische und konfrontative Methoden, Einstellungsänderungen zu erwirken, um Gewaltbereitschaft sich selbst und anderen gegenüber herabzusetzen.

Verbindlichkeit über einen Trainingsvertrag, Biografiearbeit, Konfrontation mit Hilfe des „heißen Stuhls“, Sport, Elternarbeit sind weitere Elemente des Angebotes.

 

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